„Menschen vor Immobilien“

Julia Knop

19. September 2025

Sarah Tigges verbindet technisches Wissen mit Begeisterung für Immobilien. Die Diplom-Ingenieurin und Energieberaterin wagte 2021 den Schritt in die Selbstständigkeit und wurde Immobilienmaklerin. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Franchisepartnerinnen von CENTURY 21 Deutschland und hat sich mit ihrer Marke einen Namen gemacht. 


Montagmorgen in Bruchhausen-Vilsen. Sarah Tigges öffnet die Tür, findet den Lichtschalter. “Ok, zweiadrig,” sagt sie. Im Sicherungskasten prüft sie, ob ein FI-Schalter vorhanden ist oder nicht. “Wenn nicht, weiß ich, was bei der Immobilie nachgerüstet werden muss.”


Sarah Tigges ist Diplom-Ingenieurin für Architektur, Energieberaterin, Immobilienmaklerin und Inhaberin des Immobilienbüros CENTURY 21 Tigges Immobilien. 


Erst vor 5 Jahren entschied sie sich dafür, als Immobilienmaklerin tätig zu werden und gleich mit ihrem eigenen Büro zu starten. Mit großem Erfolg. Inzwischen gehört sie zu den Partnern im Netzwerk von CENTURY 21 Deutschland mit den höchsten Auszeichnungen. Ihr Geschäftserfolg lebt von den vielen Empfehlungen, die sie bekommt. Und die sind durchweg positiv. 


Von Lego-Häusern zum Systemhausbauer


Schon als Kind baute Sarah mit Lego nur Häuser . “Da war meine Studienwahl klar”, erzählt sie lachend. Nach ihrem Abschluss folgte ein Praktikum in einem Architekturbüro, wo sie an einer Ausschreibung für einen Bungalow in Dubai mitarbeitete. 

Anschließend bekam sie eine Stelle als Trainee, später als Assistentin der Geschäftsleitung bei einem Systemhausbauer. “Ich liebe Zahlen”, sagt sie.


Doch nicht nur Zahlen, sondern auch das Zwischenmenschliche liebt sie.

Tatsächlich war es der zunehmende Druck und der Umgang mit Menschen in der Baubranche, insbesondere während der Niedrigzinsphase, den sie so nicht mehr mittragen wollte. “Ich konnte nicht gut damit umgehen, dass Kunden nach großen Investitionen nicht die Qualität bekommen,  die sie erwartet haben.” Da sie zusammen mit ihrem Mann bereits als Energieberaterin tätig war, beschloss sie, sich darauf zu konzentrieren.


Da sie für Hausverwaltungen und Immobilienmakler tätig waren, hatte sie immer wieder Berührungen mit der Branche. “Irgendwann meinte mein Mann, dass er mich eher in diesem Bereich sieht,” erzählt Sarah.


Lernen, ausprobieren, loslegen


Ohne Vorwissen, parallel zu den Lerninhalten und mit sehr viel “Learning by doing” legt sie los. Während Corona. Ein Satz während eines Coachings hat sich besonders eingebrannt: ‚Fleiß schlägt Talent.‘ Mit all ihrer Energie und sehr viel Fleiß geht Sarah Tigges ihrer neuen Berufung nach.


Ihr räumliches Vorstellungsvermögen und ihr Fachwissen um Baustandards, Dämmungen, Elektrik oder Heizungsanlagen sind für ihre Kunden heute ein großer Vorteil. Als Energieberaterin erklärt sie ihnen auch, was die einzelnen Angaben auf dem Energieausweis bedeuten und welche Konsequenzen sich daraus vielleicht für den Käufer ergeben.


Das Netzwerk von CENTURY 21 Deutschland sieht sie als Bereicherung. Der Austausch mit anderen ist ihr wichtig. “Für mich ist es gut einen Rahmen zu haben, sonst würde ich mich in der Gestaltung eines Flyers verlieren,” lacht sie. “In diesem Rahmen kann ich mich frei bewegen und meine Ideen und Vorstellungen umsetzen.” 


Und Ideen hat die Maklerin viele. Kreativität war schon immer ein Ausgleich zu den Zahlen. “Wenn ich ein Haus betrete, sehe ich vor meinem inneren Auge immer schon das Potenzial.” 


Technik trifft Ästhetik


Kein Wunder, dass Sarah Tigges für ihre ausgesuchten Exposés auch gerne mit Stagings arbeitet. Dabei werden ihre Ideen digital umgesetzt. Zum Service gehören 360°-Rundgänge, 3D-Grundrisse, Drohnenaufnahmen – für die sie extra die Lizenz erworben hat – sowie ihre eigenen professionellen Fotos.


“Wir haben hier inzwischen ein sehr großes Netzwerk aufgebaut. Wir haben Kontakt mit Gartenbaufirmen, Entrümpelungsfirmen und weiteren Dienstleistern.” Wenn es notwendig ist, wird zum Beispiel ein Garten erst schön gemacht, bevor Sarah die Fotos schießt.


Für die Fotos in den Innenräumen werden alle persönlichen Gegenstände weggeräumt. “Immobilien werden natürlich online vermarktet. Ich finde, die Zahnbürste, das Notebook oder auch die Küchenmaschine haben im Internet nichts verloren.” Dafür bringt sie ein eigenes Deko-Set mit. Das führt dazu, dass sie inzwischen eine eigene Bildsprache entwickelt hat. “Man erkennt an den Angeboten schon, dass das Tigges-Bilder sind,” sagt sie lachend. 


Mehr als Maklerin – eine feste Größe vor Ort


Erkannt wird auch die Maklerin. “Inzwischen schicke ich tatsächlich meinen Mann oder eins meiner beiden Kinder am Sonntagmorgen zum Brötchen holen. Ich treffe unterwegs einfach zu viele und dann dauert es, bis ich wieder nach Hause komme.” 


Ihre Familie ist für die Maklerin generell eine große Unterstützung, worüber sie sehr glücklich ist. “Alle ziehen mit. Die Jungs übernehmen Aufgaben im Haushalt oder sind für Marketingaktionen zu haben. Der Ältere möchte inzwischen auch Immobilienmakler werden. Ich bin wirklich dankbar für unseren Familienzusammenhalt.”


Nicht nur die Söhne bewundern und bestärken das Unternehmen, das ihre Mutter aufgebaut hat. Auch Sarahs Mann Hendrik ist mit vollem Einsatz dabei und übernimmt vor allem organisatorische Dinge sowie die Energieberatung. Als Ingenieur teilt er viele Interessen mit seiner Frau. So hat auch er hat die Fernpilotenlizenz, um mit Begeisterung Drohnenaufnahmen zu machen. 


Was Sarah wichtig bei der Zusammenarbeit ist? “Es muss zwischenmenschlich passen. Das ist für mich immer das Schönste an diesem Beruf: der Kontakt zu den Eigentümern. Wenn ich das Gefühl habe, das könnten auch Freunde sein. Ich sage immer Menschen vor Immobilien.”


https://tigges.century21.de/